Liebe Freunde und Bekannte
 
Herzlichen Dank Euch Allen, die helfen und Anteil nehmen oder das noch tun möchten. Hier ein kleiner Einblick in unsere Tätigkeiten der letzten 5 Wochen.
 
Die Familie von Tanya (2 Frauen und 2 Kinder) ist von Zaporizhzhia mit einem überfüllten Spezialzug in 24 Stunden nach Lviv (Lemberg) gefahren, von dort mit einem örtlichen «Taxist» an die Grenze zu Polen wo sie von einer Freiwilligenorganisation, die wir per Zufall kennengelernt haben und mit der wir intensiv weiterarbeiten, abgeholt und nach Zürich gebracht wurden. Seit dem 6. März wohnen sie bei uns und die 2 Kinder gehen bereits in die Schweizer Schule.
Wir haben Dutzende von weiteren Flüchtlingen, ausnahmslos Frauen mit Kindern, betreut, bei Privaten untergebracht, eingekleidet, vermittelt, den Kindern geholfen an der Ukrainischen Schule on-line teilzunehmen und sie in der Schweiz einzuschulen. Tanya ist täglich bei Gemeinden und Schulen zum Übersetzen und Vermitteln unterwegs. Eine Freundin hat sogar bereits einen Arbeitsplatz für eine Ukrainerin organisiert. Auch koordinieren wir zwischen Flüchtlingstransporte und Unterkunftsanbieter, übersetzen, helfen mit Sozialämtern und Schulgemeinden.
In dieser Zeit mussten wir auch feststellen, dass viele Organisationen im Ausland helfen und Flüchtlinge in die Schweiz bringen, aber sich in der Schweiz wenig Leute organisiert um die Angekommenen kümmern; die Behörden leisten zwar teilweise gute Arbeit, insbesondere wenn man direkte Kontakte hat, aber die Hilfe braucht auf dieser Ebene viel Zeit.
 
Aus diesen Erkenntnissen ist ein Projekt entstanden: wir haben vor ein paar Wochen einen Verein gegründet, First-Aid Zürich-Ukraine, für die Erste Hilfe von Flüchtlingen in der Region Zürich, mit dem Ziel, all diese Tätigkeiten etwas zu kanalisieren, unbürokratisch zu unterstützen und die Helfenden einzubinden, auch Flüchtlinge. Das ermöglicht uns einen besseren Auftritt bei Behörden, Geschäften, Spitälern, Grossverteilern usw.
Gestern konnten wir das bestellte Bankkonto in Betrieb nehmen und geben Euch hiermit die Koordinaten bekannt:

Wir haben auch bereits eine Domain reserviert (fazu.ch – noch keine Homepage aktiv) und eine e-mail Adresse in Betrieb genommen (help@fazu.ch). Ein Logo ist in Arbeit und eine etwas bebilderte Informationsplattform ist auch angedacht.
 
Wir freuen uns über jede Unterstützung.
Die finanzielle Hilfe brauchen wir für Deutschkurse, Nahrungsmittel für Familien die Leute aufgenommen haben aber eigentlich wenig Geld haben, Transporte, die nicht durch die Gemeinde gedeckt sind, spezielle Bedürfnisse oder Kleidergrössen (wir hatten z.B. einen 15-jährigen mit Schuhgrösse 47 und kannten aber niemanden der auf so grossem Fuss lebt), Unterwäsche für die Damen usw., aber punktuell auch für Bedürftige die wir in der Ukraine kennen und die das Land nicht verlassen können oder wollen. Selbstverständlich arbeiten wir zu 100% non-profit: Alles kommt an – bis auf die Bankspesen... Was wir für unsere Einsätze bei den Gemeinden und Schulen erhalten, fliesst ebenfalls in den Verein.
Für materielle Hilfe bitte zuerst mit uns Kontakt aufnehmen: es ist Bedarf an Vielem, aber nicht Alles auf einmal sonst sprengt es die Lagerkapazitäten; was wahrscheinlich mit der Zeit auch noch gefragt sein könnte, sind Möbel, Computer, Spielsachen, Fahrräder – natürlich Alles funktionstüchtig. Wir werden die speziellen Bedürfnisse publizieren.
 
Momentan haben wir Alle privat platziert denen wir das auch ermöglichen konnten. Es besteht also kurzfristig keinen Bedarf, aber das kann sich jeden Tag ändern. Die Problematik hier ist, dass die meisten ukrainischen Flüchtlinge, auch die besser gebildeten, keine Fremdsprachen beherrschen und die Kommunikation anspruchsvoll ist.
 
Parallel sind wir mit unseren Nachbarn in Kontakt; sie ist Polin und beide betreuen ein Projekt vor Ort; sie werden sich unserem Verein anschliessen; es gibt sicher Synergien.
 
So, jetzt wollen wir Euch nicht länger belästigen, werden aber versuchen regelmässig zu informieren; sollte es aber jemandem zu viel werden: bitte melden!
 
Herzliche Grüsse und slava Ukraina!
Tanya und Philippe